weMind-Filmtage in Eupen

Die Eupener Amnesty-Gruppe ist mit einem thematisch passenden Infotisch an allen drei Abenden vertreten.

Dienstag, 12.11.2024, 19:30 Uhr: „Goodbye Julia“

Soudan 2023. Goodbye, Julia ist zugleich Historienfilm, Initiationsfilm und Emanzipationsfilm und ein absolutes Wunderwerk. Freiheitspreis in der Sektion „Un Certain Regard“ bei den Filmfestspielen von Cannes 2023.
Eine seltsame Freundschaft verbindet eine reiche muslimische Sudanesin aus dem Norden mit einer christlichen Sudanesin aus dem Süden, die nach dem Tod ihres Mannes mittellos ist. Was verbirgt sich hinter der Fürsorge der einen für die andere?
Dieser Film stellt auf brillante Weise die Wirren des Sudan vor der Trennung von Nord und Süd im Jahr 2013 dar, die sich um die beiden Hauptprotagonisten kristallisieren. Dieser Film bietet die Möglichkeit, in die komplexe Geschichte dieses Landes einzutauschen, über das man in Europa wenig weiß.

Mittwoch, 13.11.2024, 19:30 Uhr: „Green Border“

Polen/Frankreich/Tschechien/Belgien2023. Ein Drama von der Regisseurin Agnieszka Holland aus Polen über eine brennende Aktualität: die Migrationskrise in Europa.
Eine syrische Familie, die vor dem Krieg geflohen ist, begibt sich auf eine beschwerliche Reise, um nach Schweden zu gelangen. Als sie an der polnisch-weißrussischen Grenze ankommen, finden sie sich mit Dutzenden anderen in einem Sumpfgebiet wieder, in dem sie von der Gnade des Militärs mit seinen gewaltigen Methoden und Schnellverfahren abhängig sind. Das ist der Ausgangspunkt für eine unlösbare Situation, deren menschliche und politische Herausforderungen sie alle überfordern…
Dieser Film in Schwarz-Weiß wurde bei den letzten Filmfestspielen in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet und ist ein leidenschaftliches Plädoyer für die Verteidigung der Menschenrechte von Migranten. Von unerbittlicher Kraft und umwerfender Schönheit!

Donnerstag, 14.11.2024, 19:30 Uhr: „Io Capitano“

Italien/Belgien/Frankreich 2023. Matteo Garrone schildert die Flucht zweier junger Senegalesen ganz aus ihrer Perspektive: als Aufbruch in ein Abenteuer, das zur Höllenfahrt wird.
Seydou und Moussa, beide 16 Jahre alt, träumen davon, ihr kleines Dorf im Senegal zu verlassen und nach Europa zu kommen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Ohne das Wissen ihrer Familien sparen sie, um die große Reise durch Nordafrika nach Tripolis anzutreten und sich von dort aus nach Italien einzuschiffen. Doch zwischen Traum und Wirklichkeit klafft ein Abgrund: Die beiden Jugendlichen lernen die Gier der Schlepper und die Grausamkeit der Menschenhändler kenne, ihre Odyssee verwandelt sich allmählich in einen Alptraum…
Mit diesem Film verleiht Garrone dem, was in der Presse leider zu oft nur aus Zahlen und Statistiken besteht, Gesichter. Es ist schwer, sich nach dem Film nicht an die Lebenswege dieser Menschen zu erinnern, die mit Hindernissen und Opfern gespickt sind.

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